Nachdem wir in aller Ruhe gefrühstückt hatten, sind wir nach Furnas aufgebrochen. Konkret heißt dies, das wir uns von unserer Wassermühle aus zuerst bis zum Hafen in Povoação fahren müssen, um uns von dort über eine Landstraße an den Außenseiten der bis über 700 Meter hohen Kraterwände des Furnasvulkans noch oben zu schrauben.

Furnas selbst liegt auf ca. 300 Meter Höhe, so dass das Herunter auf dem Hinweg deutlich schneller ist als das Hinauf. Auf dem Weg liegen mehrere Aussichtspunkte mit Blick über Povoação, über den Atlantik und auch über das Tal von Furnas. In einer Kurve taucht ein kleiner Feldweg auf und ich muss bei jeder Vorbeifahrt daran denken, dass wir hier einmal bei einer Wanderung herausgekommen sind und dann die Landstrasse mehrere Kilometer bis nach Furnas laufen mussten.

Die erste Anlaufstelle, wenn man aus Richtung Povoaçao kommt, sind die heißen Quellen am westlichen Ortsrand von Furnas. Konzentriert auf ein kleines Gebiet blubbert und dampft es aus dem Boden und dichte Schwaden mit Schwefelgeruch ziehen umher. Wir waren schon so oft hier, dass wir inzwischen auch eine Lieblingsquelle haben. Die „Pêro Botelho“ ist die heißeste der 22 Quellen und besteht aus blubberndem Schlamm, der von den einheimischen Damen früher zur Hautpflege verwendet wurde. Durch den Schlamm gibt diese Quelle ein sehr tiefes Geräusch von sich, so als würde eine alte, schwere Maschine da irgendwo im Untergrund rumoren.

Das klare Wetter haben wir genutzt, um von Furnas auf den Aussichtspunkt „Pico do Ferro“ zu fahren. Auch hier wurde kräftig modernisiert und heute gibt es einen großen Parkplatz inkl. Souvenirshop. Der Aufstieg und der Ausblick sind aber weiterhin kostenlos.

Von der Plattform hat man einen wunderbaren Ausblick über den gesamten Krater von Furnas. Zur Linken liegt der Ort, zur Rechten der Kratersee und im Hintergrund leuchtet tiefblau der Atlantik. Gerade das Zusammenspiel aus hunderten Grün- und Blautönen machen es mir schwer, irgendwann wieder den Blick zu lösen und weiterzufahren. Es ist einfach traumhaft schön hier!

Fährt man dann weiter auf der Nordroute und biegt in Richtung Ponta Delgada ab, kommen sehr bald die Teefelder von Cha Gorreana in Sicht. Das besondere Klima der Azoren ermöglicht es, hier Tee anzubauen. Chinesische Gastarbeiter brachten die Teetradition und das Wissen über Anbau, Ernte und Verarbeitung auf die Insel. Heute gibt es neben Cha Gorreana noch die Teeplantage von Cha Porto Formoso.

Wenn wir bei der Vorbeifahrt Zeit haben, stoppen wir gerne, um eine Tasse Tee zu trinken und auch durch die Fabrikationshallen zu schlendern. Insbesondere wenn die frischen Blätter mit Heißluft getrocknet werden, kann man bereits mit der Nase Tee trinken 😉 Wie wir es aus Teefabriken aus Sri Lanka kennen, ist auch hier der Teeausschank kostenlos. Für kleines Geld kann man sich selbstgebackenen Kuchen oder Eis dazu gönnen.

Zurück an unserer Unterkunft, gab es dann noch einen großen Salat und wir haben mit einem Bierchen auf unseren achten Hochzeitstag angestossen.