Das westliche Gebiet der heißen Quellen liegt wenige Minuten zu Fuß vom Ortszentrum entfernt. Für uns ist es einer der schönsten Plätze auf der Insel. Überall zischt und brodelt es und der Schwefelgestank hält sich in Grenzen. Hier sitzen wir gerne auf einer Mauer und lassen die Touristen und Einheimischen an uns vorbeischlendern.

Ein der heißen Quellen wird seit Jahren für eine besondere, kleine Spezialität genutzt. In großen weißen Plastiksäcken kochen in dieser Fumerole kiloweise Maiskolben. In regelmäßigen Abständen sieht man einen älteren Herren, der mit einem langen Haken einen der Säcke aus dem heißen Wasser zieht. Steht gerade ein kräftig wirkender Besucher in der Nähe gibt eine eine Runde Mitmach-Tourismus. Auf Portugiesisch und durch Zeichensprache wird der Auserkorene gebeten, dem älteren Herren beim Verladen des Sackes auf eine Sackkarre zu helfen. Mit dieser schiebt er dann den tropfenden Sack in Richtung des Parkplatzes.

Hier befinden sich zwei Verkaufsstände für den frisch gekochten Mais. Direkt aus dem Sack und frisch aus den Blättern gepult bekommt man hier einen unglaublich leckeren Snack für einen Euro. Frischer Mais ist an sich schon sehr lecker, wenn er aber den noch eine besondere Note durch das Kochen im Thermalwasser bekommt, wird er zu einer unschlagbaren Zwischenmahlzeit und für mich zu einem „Muss“ an den Quellen, ganz egal wie häufig wir schon dort waren.

Beim Mauersitzen ist uns in diesem Jahr erstmals etwas aufgefallen, das wir in den Vorjahren so noch nicht haben beobachten können. Immer mehr Menschen, Einheimische wie Touristen, laufen mit leeren Flaschen oder kleinen Bechern von Quelle zu Quelle und füllen sich alles von einem kleinen Schluck bis hin zu einer Tagesration Wasser ab. Gerade die Touristen schütteln sich nach dem ersten Schluck häufig, machen dann mit ihrer Thermalwasserdegustation an der Nachbarquelle weiter.

Wir müssen uns dringend mal bei unseren Bekannten in Furnas erkundigen, ob es in der jüngeren Vergangenheit Berichte über eine heilende Wirkung des Wasser gegeben hat. Vielleicht spülen wir dann die Reste des nächsten Maiskolbens mit schwefelhaltigem Wasser aus den Zahnzwischenräumen 😉